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Digitales Mitarbeiter-Werkzeug
und „Fliegendes Auge“

Feierabend:digital #2: Interne Kommunikation und Berufsbilder im Wandel mit Christian Piterek, Frank Schmidt, Mark Pralle und Yannik Müller in den Räumen der Fabrik19 (Foto: Tilman Lochmüller)

„Interne Kommunikation und Berufsbilder im Wandel“: Virtuelles Networking mit Feierabend:Digital #2 und dem Regionalmanagement Mittelhessen

Auch und gerade in Zeit der Corona-Pandemie setzt das Regionalmanagement Mittelhessen seine Netzwerkarbeit fort – wenn auch auf andere Weise: Annähernd 40 Interessierte haben sich in der vergangenen Woche virtuell per Video-Meeting zur zweiten Auflage von Feierabend:digital getroffen, der diesmal auch in Kooperation mit dem Arbeitskreis Neue Wege zur Fachkräftesicherung des Regionalmanagements Mittelhessen organisiert wurde. „Interne Kommunikation und Berufsbilder im Wandel“ lautete das Thema; Mark Pralle von der Agentur Fabrik19, die auch als Gastgeber fungierte, steuerte den Impulsvortrage bei. Der Arbeitskreis, dessen Leiter Frank Schmidt (ZAUG gGmbH) das Treffen moderierte, hatte Yannik Müller vom Dachdecker-Meisterbetrieb Hans-Werner Müller als Beispiel für „Good Practice“ eingeladen – und dazu zählte auch ein „fliegendes Auge“.

Regionalmanager Christian Piterek ergänzte in persona für das Regionalmanagement Referenten und Moderator beim „digitalen Feierabend“. Kurzfristig nicht dabei sein konnte Claudia Wesner von der Stabsstelle Fachkräftesicherung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration. „Fachkräfte zu finden, zu binden und zu halten ist gerade in diesen Zeiten wichtiger und aktueller denn je“, ließ Wesner übermitteln. „Das lässt uns die aktuelle Krise deutlich spüren.“ Die Stabstelle setze deshalb auch künftig im Rahmen der Hessischen Fachkräftestrategie gemeinsam mit den Gestaltungspartnern wie beispielsweise dem Regionalmanagement und dem Arbeitskreis auf gelebte Fachkräftesicherung in Hessen. Zum Kreis der virtuellen Teilnehmer zählte auch Dr. Christoph Ullrich, Gießener Regierungspräsident und Vorsitzender des Vereins Mittelhessen.

Mark Pralle, Geschäftsführer von Fabrik19 und Experte für mobile Premium-Anwendungen und digitales Stadtmarketing, hat seinen Berufsweg als Diplom-Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik begonnen, zählt aber mittlerweile zu den wichtigen Unternehmern der Region, wenn es um Digitalisierung geht. Am Beispiel einer mobilen Mitarbeiter-App, die Fabrik19 für einen deutschlandweiten Retailer entwickelt, zeichnete Pralle ein Bild der Chancen und Herausforderungen solcher Anwendungen und ihrer Umsetzung. Das Smartphone in der Tasche sei ein „mächtiges Werkzeug“, sagte Pralle. Wichtig sei aber auch, die Betroffenen „mitzunehmen“: „Wir haben von der ersten Minute Mitarbeiter und Betriebsrat involviert.“ Mit der App können Nutzer unter anderem Dienstpläne und Nachrichten einsehen sowie Zeiten erfassen; inbegriffen sind aber auch Standort-Funktionen. Neben technischen und organisatorischen Herausforderungen hätten daher bei der Entwicklung auch Sicherheit und intuitive Nutzbarkeit eine wichtige Rolle gespielt.

Sicherheit spielt auf andere Weise auch im Dachdeckerhandwerk eine Rolle. Yannik Müllers Good-Practice-Beispiel eröffnet dabei eine neue Dimension: Sein Unternehmen nutzt eine Drohne, um anstehende Arbeiten an Gebäuden zu begutachten. „Wir kommen so an Orte, an die wir sonst nicht rankommen“, berichtete Müller. Auf diese Weise könne sein Betrieb effektiver arbeiten und zum Beispiel Schäden schneller feststellen und genauer kalkulieren – „ohne Gerüst oder Hubwagen“. Auch wegen der Sicherheit könnte sich Müller vorstellen, dass Drohnen in diesem Bereich zum Standard werden, denn so müsse für diesen Zweck niemand mehr auf ein Dach steigen. 13 Prozent der Dachdecker-Betriebe nutzten deutschlandweit bereits Drohnen, sagte Arbeitskreis-Mitglied Manfred Weber von der Handwerkskammer Wiesbaden per Chat während der Veranstaltung.

Über den Arbeitskreis Neue Wege zur Fachkräftesicherung:

 Der Arbeitskreis „Neue Wege zur Fachkräftesicherung“ des Regionalmanagements entwickelt Konzepte, um zusätzliches Potenzial an Fachkräften für die Region zu aktivieren. Dabei bleiben jedoch bisher Potenziale ungenutzt, weil An- und Ungelernte, Berufsrückkehrer/innen und Arbeitnehmer/innen, die nur in Teilzeit arbeiten können, als Quelle zur Fachkräftesicherung noch unzureichend wahrgenommen werden. Der Arbeitskreis möchte die Vorteile und Chancen dieser Zielgruppen näherbringen, über Unterstützungsangebote und „Gute Beispiele“ informieren und so neue Wege zur Fachkräftesicherung aufzeigen. Arbeitskreis Neue Wege zur Fachkräftesicherung.