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MINTmit-Preis 2019
geht nach Wetzlar

Preisträger mit Schirmherr, Veranstalter und Jury: Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher, Klaus Repp, Angelika Berbuir, Dr. Anke Ordemann, Prof. Dr. Katja Specht, Marcus Schnöbel, Ulrike Baum, Jens Ihle und Sascha Drechsel (v.l.) (Foto: Regionalmanagement Mittelhessen/Tilman Lochmüller)

Freiherr-vom-Stein-Schule gewinnt Preis des Regionalmanagements Mittelhessen zur Förderung von Bildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT)

Mit ihrem Konzept der naturwissenschaftlichen Profilklassen und anderer integrierter Maßnahmen, um Schülerinnen und Schülern so genannte MINT-Fächer näher zu bringen, hat die Wetzlarer Freiherr-vom-Stein-Schule den MINTmit-Preis des Regionalmanagements Mittelhessen gewonnen. Als Vertreter der Schule nahmen am Montag (25.3.2019) Ulrike Baum und Marcus Schnöbel die mit 2.500 Euro dotierte und mit einer Wanderstele versehene Auszeichnung bei der Heuchelheimer Schunk Group entgegen. Der Technologie-Konzern hatte zum zweiten Mal auch das Preisgeld gestiftet. Jury-Mitglied Prof. Dr. Katja Specht, Vizepräsidentin der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM), lobte unter anderem die „hohe Übertragbarkeit“, die Bandbreite und die Kooperationskultur des „MINT – Das können wir!“ getauften Projekts. Das Regionalmanagement hatte den Preis zum vierten Mal ausgeschrieben.

„Der MINTmit-Preis ist etabliert und er ist attraktiv“, sagte der Schirmherr des Preises, Mathematikum-Gründer Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher. Er habe sich zu einer Tradition entwickelt, von der auszugehen sei, dass sie auch weitergehen werde. Attraktiv sei der Preis auch bei den Bewerbern: In diesem Jahr hätten sich 18 Projekte an der Ausschreibung beteiligt – doppelt so viele, wie bei der vorangehenden Ausschreibung 2017. „Die Jury hat es sich nicht leicht gemacht“, sagte Beutelspacher und lobte auch Arbeit und Engagement der Ausschreibungs-Teilnehmer, die nicht gewonnen hätten.

Vor allem die „große Bandbreite“ habe die Auswahl durch die sechsköpfige Jury „nicht erleichtert“, sagte Prof. Dr. Katja Specht. Das beziehe sich sowohl auf die naturwissenschaftlichen Bereiche, mit denen sich die Projekte beschäftigten, als auch auf die Urheber, zu denen einzelne Schülerinnen und Schülern, ganze Schulen aber auch professionelle Institutionen gezählt hätten. Das Konzept der Freiherr-vom-Stein-Schule habe letztlich mit allen Jury-Stimmen das Rennen gemacht, weil es sehr gut von anderen Schulen nachzuahmen sei und damit eine gute Chance habe, „MINT-Themen in die Breite zu bringen.“ Zudem würde „MINT – Das können wir!“ alle MINT-Disziplinen abbilden, die Region einbinden und mittelhessische Unternehmen durch Kooperationen einbeziehen.

Die Schule im Süden der Goethe-Stadt habe sich 2010 auf den Weg gemacht, die MINT-Orientierung in den Klassen 5 bis 10 auszubauen, berichtete Specht. Dazu zähle die Einrichtung naturwissenschaftlicher Profilklassen, bei denen einmal in der Woche ein fünfstündiger naturwissenschaftlicher Unterricht am Vormittag mit theoretischem und experimentellem Hintergrund kombiniert werde mit Exkursionen am Nachmittag – in Zusammenarbeit mit Unternehmen in der nähren Umgebung. So gebe es neben dem Anwendungsbezug auch die Möglichkeit der beruflichen Orientierung. Das Konzept sei auch auf die Jahrgangsstufen 8 und 9 erweitert worden, indem zum Beispiel Auszubildende Schülerinnen und Schülern Betriebsrundgänge anböten, um Ausbildungsangebote zu präsentieren. 2017 habe die Schule zudem einen „Forscherraum“ für Informatiker unter dem Motto „Von der Mechanik in die digitale Welt“ eingerichtet.

„Innovationen sind für uns extrem wichtig,“ sagte Hans-Joachim Drees, Geschäftsführer der Schunk Kohlenstoff GmbH. Solche Innovationen kämen meist aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, also den MINT-Fächern. „Daher unterstützen wir auch die MINT-Bildung.“ So stehe Schunk für Bildungssponsoring in den Schulen zur Verfügung, fördere Praktika und Abschlussarbeiten an der THM, mit der das Unternehmen auch durch die Verleihung des Ludwig-Schunk-Preises für herausragende und sozial engagierte Studenten eng kooperiere. Gemeinsam mit dem Aßlarer Maschinenbau-Konzern Pfeiffer Vacuum und der Justus-Liebig-Universität vergebe man zudem den Röntgenpreis für hervorragende strahlenphysikalische Grundlagenforschung.

Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen, hob zum Abschluss der Preisverleihung die hohe Kooperationskultur in der Region hervor, die sich auch beim MINTmit-Preis zeige. „Alle Institutionen ziehen an einem Strang.“ Hervorgegangen sei die Auszeichnung aus einer Initiative des Netzwerks Bildung, das seit vergangenem Jahr von MINTmit-Jury-Mitglied Dr. Gerd Hackenberg von der IHK Lahn-Dill geleitet werde und in dem sich unter dem Dach des Regionalmanagements rund 50 Institutionen aus dem Bildungsbereich der Region abstimmten. Sein Dank gelte auch den Ausschreibungsteilnehmer, die nicht gewonnen hätten, aber dennoch teils zum wiederholten Mal beim MINTmit-Preis mitmachten. „Auch dafür steht Mittelhessen.“