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Transformation in Mittelhessen
als Chance sehen

Manfred Wagner (links stehend) begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz MIttelhessen beim Runden Tisch für die „Transformationsstrategien für Regionen der Fahrzeug- und Zulieferindustrie“ (Foto: Regionalmanagement Mittelhessen/Manuel Heinrich)
Manfred Wagner (links stehend) begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz MIttelhessen beim Runden Tisch für die „Transformationsstrategien für Regionen der Fahrzeug- und Zulieferindustrie“ in den Räumen des Hotel Heyligenstaedt (Foto: Regionalmanagement Mittelhessen/Manuel Heinrich)

Die Region setzt  ihre Netzwerke für die Autozuliefer-Branche ein

„Der Wandel kommt nicht, er ist schon da. Wir Mittelhessen sind uns einig, dass wir diesen Prozess als Chance nutzen und die Erfolgsgeschichte des Wirtschaftsstandorts fortschreiben wollen.“ Mit diesen Worten fasste Manfred Wagner, Aufsichtsratsvorsitzender des Regionalmanagements Mittelhessen, die Ergebnisse eines Runden Tisches zusammen, zu dem sich Institutionen aus der ganzen Region am Freitag getroffen hatten. Ausnahmslos alle Vertreterinnen und Vertreter sprachen sich dafür aus, dass zur Erarbeitung von „Transformationsstrategien für Regionen der Fahrzeug- und Zulieferindustrie“ eine Bewerbung für das gleichnamige Bundesprogramm abgegeben werden solle. Im Rahmen „Zukunftsfonds Automobilindustrie“ fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie regionale Transformationsnetzwerke, um „die (regionale) Leistungsfähigkeit nachhaltig zu sichern und so die Voraussetzung für ein hohes Beschäftigungsniveau zu schaffen.“ Der Zukunftsfonds enthält 1 Milliarde Euro. 340 Millionen davon sollen in den 30 von der Bundesregierung identifizierten Clusterregionen wie Mittelhessen eingesetzt werden, die stark von der Transformation betroffen sein werden.

„Die globalen Megatrends Digitalisierung und Elektromobilität sind nicht aufzuhalten“, so Wagner weiter. „Neben der Transformation wird auch Qualifizierung gefördert. Auf diese Weise wollen wir proaktiv und frühzeitig zusammen mit den Unternehmen, den Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden die Chance nutzen und den Wandel mitgestalten.“ An vielen Stellen existieren in Mittelhessen bereits Netzwerke, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des runden Tisches darstellten: Regionale Zusammenschlüsse wie Bildungsnetzwerke auf Landkreisebene gibt es ebenso wie thematische Cluster auf Kammerebene oder von der TransMIT. Die Erfahrungen und Kontakte aus diesen Netzwerken und des Regionalmanagements sollen nun in der Erarbeitung einer Projektskizze für die Fördermaßnahme genutzt werden. Die Umsetzung wurde noch vor Ort begonnen, erklärte Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner und lud zugleich ein, mitzumachen: „Dies ist ein offener Prozess, an dem sich alle beteiligen können, die sich in dem Netzwerk einbringen wollen. Der Wandel wird bei uns von einer breiten Basis getragen. Aber das ist auch nötig, denn: das schaffen wir nur zusammen!“ Man wolle bereits vorhandene Kompetenzen und Infrastrukturen berücksichtigen und weiterentwickeln, um auf der Grundlage bestehender Stärken neue Wertschöpfungs-, Beschäftigungs- und Innovationspotentiale zu erschließen. An dem vom Beratungsunternehmen advacon moderierten runden Tisch nahmen Beschäftigtenvertretungen und Gewerkschaften teil, Hochschulen und Transfereinrichtungen, Wirtschaftsförderer und Kammern, öffentliche Verwaltungen, Arbeitsagenturen, Arbeitgeber-Verbände und Kommunen. Auch das Regierungspräsidium und das Land Hessen waren vertreten, das Wirtschaftsministerium und die Hessen Trade and Invest sicherten wie der Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich ihre Unterstützung zu.

Fokus auf Unternehmen und ihre Bedarfe

Drei Schritte stehen nun an: eine gemeinschaftliche Analyse der Fahrzeug- und Zulieferindustrie sowie der verwandten Branchen: durch Sensoren, Energie-Speicher und Künstliche Intelligenz in der Mobilität gehören inzwischen viel mehr Unternehmen zum angesprochenen Kreis als früher.
Als zweites sollen die bestehenden Netzwerke genutzt werden, um die Bedarfe der Unternehmen zu erfassen und die passenden Angebote zu entwickeln. Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen, erklärt: „Ein Konsens der Akteure war der Fokus auf die Unternehmen der Automotive-Branche in Mittelhessen. Mithilfe von Befragungen wollen wir Angebote zur Unterstützung der Transformationsbewältigung schaffen. Wir wollen das komplette Knowhow aus Praxis und Theorie nutzen, um eine bedarfsgerechte Strategie zu entwickeln.“
Als drittes stehe die Kommunikation im Mittelpunkt: „Wir wollen den Nutzen und die Notwendigkeit allen Beteiligten deutlich machen“, betonte Jens Ihle, denn durch das neue Netzwerk können wissenschaftliche, technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Perspektiven zusammen gedacht und in einer Strategie zusammengeführt werden. Ihle abschließend: „Als Regionalmanagement sind wir ein Zusammenschluss aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Gemeinsam können wir den Wissens- und Technologietransfer in Unternehmen – insbesondere in kleine und mittlere sowie junge Unternehmen stärken, unter Berücksichtigung von Qualifizierung und Gewinnung von Nachwuchskräften für Wirtschaft und Wissenschaft.“

Über das Förderprogramm „Transformationsstrategien für Regionen der Fahrzeug- und Zulieferindustrie“
Zur Unterstützung des Transformationsprozesses hat die Bundesregierung im November 2020 die Einrichtung eines „Zukunftsfonds Automobilindustrie“ mit einer Milliarde Euro Fördermitteln beschlossen. Im Fokus der Förderbekanntmachung stehen die mittel- und langfristigen Herausforderungen von Regionen, in denen Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung im besonderen Maße von der erfolgreichen Transformation in der Fahrzeug- und Zuliefererindustrie abhängig ist. Ziel ist es, über die Förderung regionaler Transformationsnetzwerke mit den relevanten Akteurinnen und Akteuren Strategien für die regionale Transformation zu entwickeln und deren Umsetzung zu unterstützen.
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