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Startup Weekend Mittelhessen
feiert Jubiläum in Marburg

Ein Gruppenbild von allen Teilnehmern und Gästen des Events
Insgesamt 189 Gästen fanden vom 27-29 Juni den Weg zum Startup Weekend Mittelhessen Foto: Tilman Lochmüller / Regionalmanagement Mittelhessen

Das zehnjährige Jubiläum des Startup-Weekends Mittelhessen versammelte vom 27. – 29. Juni mehr als 190 Gäste im Lokschuppen Marburg. Wie bereits letztes Jahr gab es einen Doppelsieger, da das Teilnehmerfeld in „Fortgeschrittene“ und „Anfänger“ Projekte geteilt wurde. Die dezenten Wandpaneelen von iClimate Technologies, die zugleich als Heizung, als auch als Luftreiniger genutzt werden, überzeugten in der fortgeschrittenen Kategorie und durften sich über 1.000 Euro freuen. Großer Abräumer des Wochenendes war jedoch das  Newcomer Team von „Clash of Finance“. Das Team der THM Studenten sicherten sich sowohl den 1 Platz in ihrer Kategorie, wie auch den mit 1.000 Euro datieren Sonderpreis des Sozialinnovator Hessen. Ihre Gamification App zum Thema finanzielle Bildung stach aus den insgesamt 10 Pitches hervor.

"Clash of Finance" überzeugten die Jury mit ihrer App für kindliche Finanzbildung. (Foto: Tilman Lochmüller / Regionalmanagement Mittelhessen)
"Clash of Finance" überzeugten die Jury mit ihrer App für kindliche Finanzbildung. (Foto: Tilman Lochmüller / Regionalmanagement Mittelhessen)

Zum Auftakt am Freitagabend heizten Annemarie Heyl, Gründerin des Foodstartup „Kale&Me“ und FC Schalke04s Aufsichtsratsvorsitzender und langjähriger trivago Geschäftsführer Axel Hefer die Menge ein. Während Annemarie die Gäste mit auf ihre persönliche Reise beim Aufbau ihres Unternehmens nahm, lenkte Axel des Fokus auf den Umgang mit Rückschlägen. Er führte den Teilnehmern vor Augen, dass sogar die Big Brands immer mehrere Anläuft brauchten, bis eine Idee gezündet hat.

BInsgesamt konnten sich 7 Ideen über Preise freuen (Foto: Tilman Lochmüller / Regionalmanagement Mittelhessen)
Insgesamt konnten sich 7 Ideen über Preise freuen (Foto: Tilman Lochmüller / Regionalmanagement Mittelhessen)

Im „Pitchfire“, dem alljährlichen Highlight des Wochenendes, trauten sich 26 Ideengeber auf die Bühne, um in einem 1-minütigen Pitch ihre Geschäftsidee zu präsentieren. Von einem Fullservice Angebote für Haushaltsroboter über NFT gestützten Umweltschutzprogrammen, optimierten Wassermanagement Systemen und einer Zweitverwertungslösung von abgelaufenen Keilriemen, boten die Gäste auch im Jubiläum ein breites Spektrum an Ideenreichtum. 10 Teams (darunter ein Schülerteam) zogen in die nächste Runde ein und erhielten die Möglichkeit ihre Ideen weiter auszuarbeiten, um am Finaltag um die begehrten Preisgelder zu pitchen.   

Annemarie Heyl, gebürtig aus Fulda, eröffnete mit Kale&Me ihren "Saftladen" in der Wahlheimat Hamburg (Foto: Steffen Schmidt / WR56)
Annemarie Heyl, gebürtig aus Fulda, eröffnete mit Kale&Me ihren "Saftladen" in der Wahlheimat Hamburg (Foto: Steffen Schmidt / WR56)

Zahlreiche Hilfestellungen für ihre Produktideen erhielten die Teams dafür am Samstag im Mentorencoaching. Startupgründer, Unternehmensvertreterinnen und Fachexperten standen den Teams hierzu zum Sparring zur Verfügung. Ergänzt wurden die Coachingsessions um zahlreiche Vorträge rund um das Thema Gründung und Entrepreneurship. So bot beispielsweise Karim Menn von der Investmentgesellschaft „wunderland“ aus Gießen Einblicke, worauf es in Investorengesprächen ankommt, und auf welche Fallstricke man als Startupgründer in den Verhandlungen achten sollte.

„Vor zehn Jahren hatte Martin Lacroix die Idee, ein neues Format in die Region zu holen. Seit 2019 haben wir das Format in der Verantwortung übernommen, etabliert und weiterentwickelt. Die Qualität unserer Speaker, Mentorin und Mentoren sowie der Enthusiasmus der Talente, die am Event teilnehmen, bestätigen uns für diese Entscheidung.

Innovation und Tatendrang waren sind der Treibstoff unserer Region. Das Startup Weekend hilft mit, ein wenig Treibstoff in den Tank zu tanken.“ resümierte Regionalmanagement Mittelhessen Geschäftsführer Jens Ihle. 

Das Startup Weekend Mittelhessen ist Teil des EU geförderten Projektes "DiGIMit 3.0" und wird von der Europäischen Union aus dem Eurpäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert. 

Geschäftsführer Jens Ihle
bleibt GmbH und Verein treu

Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Michael Müller, sowie der Aufsichtsratsvorsitzende des Regionalmanagements Mittelhessen, Jens Womelsdorf, freuen sich mit Jens Ihle über seine Verlängerung als Geschäftsführer.
Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Michael Müller, sowie der Aufsichtsratsvorsitzende des Regionalmanagements Mittelhessen, Jens Womelsdorf, freuen sich mit Jens Ihle über seine Verlängerung als Geschäftsführer.

An der Spitze bis 2030 bestätigt 

Jens Ihle, der Geschäftsführer der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH, steht weitere fünf Jahre an der Spitze der Gesellschaft. Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der GmbH votierten bei Ihrer Versammlung am 25. Juni 2025 in Wetzlar einstimmig für eine fünfjährige Vertragsverlängerung mit dem 53-jährigen Diplom-Kaufmanns.

Für die Region: Projekte, Interessensvertretung und Plattform

Die Regionalmanagement Mittelhessen GmbH dient als Zusammenschluss von Wirtschaft, Hochschulen und kommunalen Gebietskörperschaften und wurde 2013 gegründet. Jens Ihle ist in Personalunion Geschäftsführer der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH und des Vereins Mittelhessen, dem Netzwerk unter dem Dach des Regionalmanagements. 

Die Verlängerung für weitere fünf Jahre teilte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Limburg und Gesellschaftertversammlungsvorsitzender Michael Müller im Anschluss der Gesellschafterversammlung mit und erklärte: „Das Votum der Gesellschafterversammlung bestätigt zum einen die bisherige Arbeitsleistung von Herrn Jens Ihle und ist zum anderen als ein Zeichen des Vertrauens zu verstehen. Wir freuen uns, die erfolgreiche Zusammenarbeit fortzuführen und noch eine Vielzahl von Projekten mit ihm und dem Team des Regionalmanagements im Interesse Mittelhessens in Zukunft zu realisieren.“  

Von Seiten der kommunalen Gesellschafter ergänzte der Landrat aus Marburg-Biedenkopf Jens Womelsdorf: „Das Regionalmanagement Mittelhessen hat durch seine engagierte Netzwerk-Arbeit und seine Botschafterfunktion für unsere innovative und zukunftsfähige Region ganz entscheidend zur Entwicklung einer regionalen Identität und zur Präsenz Mittelhessens beigetragen. Dieser Erfolg ist in großem Umfang mit der Person Jens Ihle verbunden.“. Der aktuell Vorsitzende des Aufsichtsrates betont: „Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Herrn Ihle.“

Der Vorsitzende des Vereins Mittelhessen e.V., Dr. Christoph Ullrich, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Gießen, erklärte: „GmbH und Verein arbeiten Seite an Seite mit dem Ziel, Mittelhessen bekannter zu machen und die Kooperation zu stärken. Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam die Zusammenarbeit mit Jens Ihle als Geschäftsführer verlängern können.“

Das Regionalmanagement ist für die Stärkung des Wirtschafts- und Bildungsstandortes Mittelhessen verantwortlich. Neben Dauerbrennern wie der Organisation des Gemeinschaftsstands auf der Expo Real und der regionalen Breitbandberatung für Mittelhessen, war das Regionalmanagement Mittelhessen in den letzten Jahren auch erfolgreich beim Einwerben und Umsetzen von EU-, Bundes- und Landesförderprojekten wie dem Transformationsnetzwerk für die Automobilindustrie TeamMit, dem regionalen MINT-Cluster MINTmit und dem Projekt zur Stärkung der Digitalisierung von Gründungen und Innovation, DiGIMit.

Des Weiteren hat Jens Ihle im Auftrag des Regionalmanagements die Business Angels Mittelhessen als neues Netzwerk in der Region etabliert und fungiert als der stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Ihle und sein Team haben sich als Juniorpartner für gemeinsame Projekte mit den drei mittelhessischen Hochschulen, wie der Startup Factory, engagiert und so die Kooperation zwischen Hochschule und Wirtschaft gestärkt.

Jens Ihle erklärt: „Ich freue mich über die erneute Verlängerung meines Geschäftsführer-Vertrages und bedanke mich für das Vertrauen der Gesellschafter. Mittelhessen agiert in strategischen Fragen abgestimmt und kooperativ. Ich helfe gerne dabei, mit meinem Team und Netzwerk an der Schnittstelle zwischen Land und Region sowie in der Folge als Plattform für Projekte und Dialog zu arbeiten. Das geht nur mit gutem Teamgeist und einem hohen Maß an Vertrauen. Das Team des Regionalmanagements weiß hierfür nicht nur die 22 Aufsichtsräte aus Wirtschaft, Kommunen und Hochschule hinter sich, sondern auch die knapp 400 Vereinsmitglieder und über 500 Expertinnen und Experten in unseren Netzwerken und Arbeitskreisen. Die Zukunftsfähigkeit des Standorts Mittelhessen lässt sich nur auf dieser kooperativen und abgestimmten Basis bauen. Wir müssen weiter an der Steigerung unserer Bekanntheit, der Innovationsfähigkeit und unserer politischen Interessensvertretung arbeiten. Hier bin ich gerne Teil der Bewegung.“

Tage der Industriekultur 2025 eröffnet

Die Organisator:innen der Tage der Industriekultur Mittelhessen 2025
Freuten sich über die knapp 100 Gäste: Ursula Alban (Vorsitzende des LMM e.V.), Melanie Meuser (Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Projektleitung Industriekultur Mittelhessen beim Regionalmanagement Mittelhessen), Prof. Dr. Otto Volk (Leiter Arbeitskreis Industriekultur Mittelhessen und Stiftungskuratorium LMM), Dr. Christoph Ullrich (Regierungspräsident Regierungsbezirk Gießen und Vorsitzender Mittelhessen e.V.), Irmgard Rado (Mitglied im Stiftungsvorstand LMM), Kirsten Steimel (Projektmanagement Industriekultur beim Regionalmanagement Mittelhessen), Dr. Bernold Feuerstein (Vorsitzender der Stiftung LMM), Christa Altmann (Mitglied im Stiftungsvorstand LMM), André Kramm (Architekt LMM und WerkStadt Limburg). Foto: Jan Bosch

Marmor, Stein und Eisen spricht - Industriekultur meets Klassik 

Am Freitag, den 27. Juni 2025, wurden im Lahn-Marmor-Museum Villmar (LMM) feierlich die Tage der Industriekultur Mittelhessen 2025 eröffnet. Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Bernold Feuerstein vom LMM und Melanie Meuser vom Regionalmanagement Mittelhessen begrüßten die Gäste, Prof. Dr. Otto Volk lieferte einen Beitrag zur Industriekultur im Kreis Limburg-Weilburg und Dipl. Ing. André Kramm aus Limburg, Architekt des Lahn-Marmor-Museums, berichtete sowohl zum Museum selbst als auch zum Gebäude der WerkStadt Limburg. Anschließend gab es ein besonderes Konzert von Mittelhessen-Botschafterin Gina Formisano-Rohloff (Flöte) und Mónica Rincón (Harfe).

Erfolgreicher Auftakt der 10-tägigen Veranstaltungsreihe in ganz Mittelhessen

Industriekultur – das klingt nach alten Maschinen oder stillgelegten Fabriken. Doch sie ist viel mehr: sie zeigt auf, was oft im Verborgenen liegt. Sie erzählt von Arbeit und großen Arbeitgebern, von Innovation und Wandel und von den Menschen und Gepflogenheiten, die unsere Region geprägt haben. Von der Technik, die unseren Alltag verändert hat, und von Orten, an denen Geschichte geschrieben wurde, ohne dass viele es vielleicht bemerkt haben. 

Mit knapp 100 Gästen sind am vergangenen Freitagabend die Tage der Industriekultur Mittelhessen 2025 im Lahn-Marmor-Museum Villmar eröffnet worden. Unter dem Motto „Marmor, Stein und Eisen spricht“ fiel der Startschuss für zehn Tage voller Führungen, Vorträge, Ausstellungen und Werkseinblicke an über 50 industriellen Orten der Region. Von historischen Stätten bis hin zu modernen Unternehmen.

Kultureller Höhepunkt der Eröffnung war das Klassik-Konzert von Gina Formisano-Rohloff an der Querflöte, begleitet von Mònica Rincón an der Harfe. Die rennomierte Musikerinnen begeisterten das Publikum nicht nur durch ihre Interpretationen von zwei Liedern, die sich mit dem Lahn-Marmor-Museum befassten (New York, New York sowie Marmor, Stein und Eisen bricht"). Durch die tolle Akustik im Raum wirkten die Musikstücke von Jules Moquet, Georges Bizet, Marin Marais, Jules Massenet und Astor Piazzolla in Verbindung mit wechselnden Industriekultur-Motiven sehr besonders und bezaubernd. 

Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich würdigte in seiner Begrüßung das enorme ehrenamtliche Engagement, das hinter der Veranstaltungsreihe steht. Er unterstrich, dass Industriekultur für weit mehr steht als historische Technik: „Sie zeigt, wie Arbeit, Technologien und Gesellschaft sich gewandelt haben. Und welchen Beitrag Menschen in Mittelhessen dazu geleistet haben.“

Bernold Feuerstein vom Lahn-Marmor-Museum Villmar begrüßte nochmals alle Gäste sowie die anwesenden Bürgermeisterinnen von Villmar und aus der Nachbargemeinde. Er dankte ebenfalls dem Kultursommer Mittelhessen, der die Veranstaltung fördert sowie allen Helferinnen und Helfern vor Ort im Museum.

Melanie Meuser vom Regionalmanagement Mittelhessen betonte die enge Zusammenarbeit im Netzwerk aus Vereinen, Museen, Tourismuspartnern, Geoparks und Kommunen, um die Bedeutung industrieller Entwicklung für die Region sichtbarer zu machen: „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit vielen Partnern ein Bewusstsein für das Thema Industriekultur zu schaffen. Dafür bieten die Tage der Industriekultur einen guten Rahmen. Industriekultur lebt dort, wo Menschen sich gemeinsam für sie einsetzen. Sie wird vorrangig lebendig durch die Energie und Leidenschaft von Ehrenamtlichen, so wie hier im Museum. Menschen machen diese Geschichte erfahrbar.“

Historische Tiefe und regionale Identität vermittelte der Historiker Prof. Dr. Otto Volk in einem Vortrag zur Industriekultur im Landkreis Limburg-Weilburg. Er spannte den Bogen von Ton- und Kalkabbau bis hin zur wirtschaftlichen Bedeutung regionaler Rohstoffe im globalen Kontext.

André Kramm, Architekt aus Limburg, bot Einblicke in sonst unsichtbare Zeugnisse der Geschichte: Er berichtete kurzweilig über die Entstehung seines Museums-Entwurfes und des Baus. Besonders spannend war seine Erzählung über die WerkStadt Limburg: Das ehemalige Bahn-Ausbesserungswerk wurde zum Einkaufszentrum umgebaut und beherbergt mittlerweile noch mehr. Wie dort früher einmal gearbeitet wurde, belegten interessante Fotografien.

Abgerundet wurde der Abend mit Führungen durch den historischen Unica-Bruch und ein geselliges Beisammensein im Außenbereich.

Das vielseitige Programm der Tage der Industriekultur läuft noch bis zum 6. Juli 2025 und macht deutlich: Die industrielle Vergangenheit Mittelhessens prägt bis heute unsere Städte, Arbeitswelten sowie Kulturlandschaften und ist aktueller denn je.

Mehr Infos und das gesamte Programm der Tage der Industriekultur Mittelhessen 2025: www.industriekultur-mittelhessen.de

MINTmit Preis 2025 für
Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen

Das Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen erhielt den MINTmit Preis 2025 (Foto: Tilman Lochmüller)
Das Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen erhielt den MINTmit Preis 2025 (Foto: Tilman Lochmüller)

Mehr MINT-Fähigkeiten für die Region.

Im Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen können junge Menschen frei forschen, experimentieren und entdecken. So wird der Zugang zu MINT-Themen ermöglicht, angeleitet von engagierten Lehrkräften. Dafür hat es nun den mittelhessischen Bildungspreis für Projekte aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) gewonnen. 

Die Jury hatte keine leichte Aufgabe

Alle eingereichten Bewerbungen für den diesjährigen MINTmit Preis und jedes der drei Finalisten-Projekte steht für Engagement, Innovation und MINT-Begeisterung. In die finale Auswahl schafften es das MINT-Café an der Theo-Koch-Schule Grünberg, das Projekt „Gießener Jugendliche forschen“ (kurz: GiJufo) als Kooperationsprojekt der Hermann-Hoffmann-Akademie und des Instituts für Biologiedidaktik der JLU Gießen sowie das Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen (kurz: SFM).

Der MINTmit-Preis soll die Begeisterung für MINT in Mittelhessen fördern und wird alle zwei Jahre vergeben. Er soll MINT-Projekte sichtbar machen und zur Nachahmung anregen. Vergeben wird er vom Regionalmanagement Mittelhessen und seinem Netzwerk Bildung. Das Preisgeld stiftet die Schunk Group, dort fand auch die Siegerehrung statt. Kooperative Ideen werden begrüßt, ideal ist ein Bezug zur Region. Das und mehr hat die Jury am Sieger-Projekt gelobt.

Beeindruckender Motor für MINT-Bildung

Auch wenn alle Teams echte Vorbilder für gelungene MINT-Bildung in Mittelhessen darstellen, konnte nur eins gewinnen. Das Rennen machte das Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen aus Marburg. 2023 gegründet und schon jetzt ein echter Treiber für außerschulisches MINT-Lernen ab der 7. Klasse: Ziel des SFM ist die Nachwuchsförderung im MINT-Bereich, um junge Talente für wissenschaftliche oder technologische Berufe zu gewinnen und gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenschonung zu bewältigen. Angeboten werden individuell abgestimmte Formate wie forschungsorientierte Projektarbeit, Wettbewerbsbetreuung, themenspezifische Workshops oder ein MINT-Sommercamp.

Mit dem umfangreichen Angebot und den Kooperationen hat sich das SFM gegen acht weitere Bewerbungen für den MINTmit Preis 2025 durchgesetzt. „Hier entsteht eine Verbindung zwischen Schule, Wissenschaft und Wirtschaft, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Talente fördert, Perspektiven eröffnet und Lust auf Zukunft macht.“, so Prof. Dr. Stephanie Hanrath von der Technischen Hochschule Mittelhessen. Stellvertretend für die Jury des MINTmit Preises hielt sie die Laudatio auf das Sieger-Team bei der Preisverleihung in Heuchelheim.

Urkunde, Wanderpokal und 2.500€ Preisgeld für das Sieger-Team

„Wir gehören zu einem bundesweiten Netzwerk von Schüler:innen Forschungszentren. Es gibt 120 Stück in Deutschland, aber nur vier in Hessen.“, berichtet Dr. Alexander Kremper vom SFM. „Wenn man sich für Sport oder Musik interessiert, dann gibt es ganz viele Freizeitangebote. Interessiert man sich aber für MINT, dann wird es dünn. Diese Lücke möchten wir füllen.“ Und das kann das SFM nun ein Stück weit mehr mit dem Preisgeld in Höhe von 2.500€.

Gestiftet wird die Gewinnsumme von der Schunk Group mit Sitz in Heuchelheim. „Wir brauchen in ganz unterschiedlicher Hinsicht Know-How, Wissen und Erfindergeist in Naturwissenschaft und Technik. Weil MINT-Fächer für Schunk so elementar sind, setzen wir uns auf vielfältige Art und Weise für sie ein. Indem wir z.B. Deutschland-Stipendien vergeben, mit dem Zentrum für Materialforschung der JLU ein neues Programm zur Nachwuchsförderung ins Leben gerufen haben und indem wir seit langem schon den MINTmit Preis fördern.“, sagt Peter R. Manolopoulos, CEO von Schunk. „Wir denken langfristig.“ 

"Weil alle Beiträge eine sehr hohe Qualität aufweisen, haben wir vom Regionalmanagement entschieden, auch den anderen beiden Finalisten jeweils 500€ für Ihre Projekte zur Verfügung zu stellen.", entschied Jens Ihle, Geschäftsführer der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH, nach der offiziellen Siegerehrung.

International kompetitiv sein, aber mit Spaß

Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher, Schirmherr des Preises, wies darauf hin, dass Mittelhessen interessante MINT-Berufe mit spannenden Fragestellungen bietet. Wichtig sei eine intrinsische Motivation fürs Thema, kombiniert mit Spaß. „Man muss wissen wollen, wie etwas funktioniert und gleichzeitig in Anwendungen denken. Wir brauchen junge Menschen, die über ausreichend MINT-Fähigkeiten verfügen. Wenn wir unseren Wohlstand halten wollen, geht es nicht ohne. Wir müssen hierdurch international kompetitiv sein, wenn nicht sogar führend.“

Wie dies in Mittelhessen nachhaltig gelingen kann, besprachen vier weitere MINT-Bildungsorte in einer Talkrunde: das Chemikum Marburg, das Biologikum Mittelhessen, das Viseum Wetzlar sowie das Mathematikum Gießen. Zusätzlich stellte sich das mittelhessische MINT-Cluster „MINTmit“ vor, bestehend aus den Partnern THM, Landkreis Gießen und Regionalmanagement Mittelhessen. Es vereint mittlerweile über 120 regionale Netzwerkpartner.

In der abschließenden Dankesrede hob Jens Ihle noch einmal hervor, was das SFM besonders macht: „Sie zeigen, wie aus einer Idee in kürzester Zeit ein regionales Vorzeigeprojekt entstehen kann. Sie schaffen Räume für junge Forscherinnen und Forscher, fördern Neugier, Kreativität und den Mut, Fragen zu stellen. Und das in enger Zusammenarbeit mit vielen Partnern aus Bildung, Forschung und Wirtschaft. Mit Ihrer Arbeit legen Sie heute den Grundstein für die Lösungen von morgen.“

Hessens erste KI-Plattform für
internationale Talente spricht jede Sprache

Gemeinschaftsleistung: Vorstellung der neuen KI-Plattform „Welcome to Mittelhessen“ beim Pressetermin in Gießen.
Gemeinschaftsleistung: Vorstellung der neuen KI-Plattform „Welcome to Mittelhessen“ beim Pressetermin in Gießen.

Bundesweit eins der Vorreiterprojekte in KI-gestützter Fachkräfteintegration

Mit der KI-Plattform „Welcome to Mittelhessen“ revolutioniert Mittelhessen den internationalen Arbeitsmarkt. Die eigens entwickelte Lösung unterstützt internationale Talente zum Thema Arbeiten und Leben in Mittelhessen. Die Gesellschafter und Partner des Regionalmanagements stellten die neue Plattform beim Pressetermin am 22. Mai 2025 in Gießen vor. 

Eine digitale Pionierleistung

„Welcome to Mittelhessen“ ist eine für Hessen einzigartige KI-Lösung zur Anwerbung und Integration internationaler Fachkräfte und Studierender. Von Einreise über Visum bis Wohnen in Mittelhessen erhält man rund um die Uhr Hilfe in der eigenen Landessprache. Dabei werden die verschiedenen Phasen berücksichtigt, die ein potenzieller Expat durchläuft: Vorbereitung, Ankunft, Einarbeitung, Anpassung und Integration. Der Schwerpunkt liegt hier insbesondere auf den ersten beiden Phasen. 

Auf Basis der datenschutzkonformen KI-Plattform „nele.ai“ wurde die Lösung gemeinsam vom Regionalmanagement Mittelhessen und seinen Gesellschaftern beschlossen und von GAL Digital sowie MAKI42 aus Hungen ehrenamtlich entwickelt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.  

Bis 2035 fehlen 400.000 Fachkräfte

„Die demografische Entwicklung führt zu einer Zunahme der Fachkräftelücke alleine in Hessen auf 495.000 Fachkräfte im Jahr 2035. Nur bei einer bundesweit jährlichen Nettozuwanderung von 400.000 Personen bliebe das Erwerbspersonenpotenzial bis dahin konstant“, sagt Michael Müller, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Limburg und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Regionalmanagements. „Wir waren uns schnell im Kreis der Gesellschafter einig, gemeinsam eine Lösung dafür umzusetzen. Wir befassen uns schon lange mit dem Zuzug zum mittelhessischen Arbeitsmarkt: Es werden ausreichend Experten benötigt.“

Prof. Dr. Katharina Lorenz, Präsidentin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), bekräftigt: „In zahlreichen Begegnungen und Rückmeldungen beeindruckt mich immer wieder, wie bekannt die JLU durch ihr weit verzweigtes Netzwerk in unseren Schwerpunktregionen u.a. in Kolumbien, Australien und Europa ist. Dadurch öffnen wir in der Region Mittelhessen eine Tür für die Welt – sowohl für unsere Studierenden als auch für Menschen, die neugierig auf unsere Region, unsere Studienangebote und ein Ankommen in Mittelhessen sind. Diese Form von Willkommenskultur ist Teil unserer JLU-DNA.“

Einzigartig in Hessen: Technologie trifft auf regionale Stärke

Während in Deutschland derzeit rund 40 Welcome Center existieren, basiert bislang laut Beschreibung nur ein Angebot auf Künstlicher Intelligenz. Die mittelhessische Plattform ist somit die erste ihrer Art in Hessen und gehört bundesweit zu einer der wenigen, digitalen Leuchtturmprojekte auf diesem Gebiet. Grundlage bildet eine partnerschaftlich aufgebaute Wissensdatenbank, in der Informationen aus der Region systematisch zusammengeführt wurden. Besonders: „Welcome to Mittelhessen“ liefert auf beliebige Fragen explizite Antworten.

„Diese Plattform setzt auf KI-Technologie und mehrsprachige Datenintegration, um Expats einen echten Mehrwert zu bieten. Der gezielte Einsatz von SEO und die Bereitstellung von Inhalten in jeder Sprache erzeugt eine hohe Präsenz in Suchmaschinen“, erklärt Daniel Gal, Geschäftsführer von GAL Digital.  „Damit dient sie als herausragendes Beispiel für die digitale Transformation regionaler Informationssysteme und stärkt die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Region Mittelhessen“, ergänzt Josephine Bonica, Geschäftsführerin von MAKI42. Die beiden Unternehmen haben sich auf maßgeschneiderte Digital-Lösungen und die Optimierung von Geschäftsprozessen spezialisiert.

„Mit dieser Plattform bringen wir nicht nur unser regionales Wissen auf ein neues, digitales Niveau, wir schaffen zudem ein zukunftsweisendes Angebot, das Mittelhessen weltweit sichtbarer und attraktiver macht“, sagt Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen. „Unser Ziel ist es, Menschen aus aller Welt für unsere Region zu begeistern und das Ankommen zu erleichtern.“

Praxisnah und bedarfsorientiert: Regionale Arbeitgeber profitieren

Bereits seit Jahren engagiert sich das Regionalmanagement mit Events wie den „Newcomer Days“ und dem Arbeitskreis Willkommenskultur für das Thema, um Arbeitgeber bei Onboarding-Prozessen zu unterstützen. Aus dem Feedback weiß man: Alle Branchen suchen nach geeignetem Fachpersonal und überall ist auch der Bedarf an internationalen Talenten hoch. 

Bei ihrer Ankunft stoßen diese Expats jedoch häufig auf Herausforderungen, etwa bei der Wohnungssuche oder im Umgang mit Behörden. Die neue Plattform greift diese Bedarfe auf, verweist auf Unterstützungsangebote und erleichtert den Einstieg in das neue Leben in Mittelhessen. Viele Arbeitgeber engagieren sich bereits mit Sprachkursen, Integrationshilfe und beschleunigten Verfahren, stoßen aber teils auf bürokratische oder organisatorische Hürden. Die Plattform kann hier unterstützen und verbessert somit nachhaltig die Rahmenbedingungen.

KI trifft auf Mensch 

Und so verschmelzen digitale und menschliche Unterstützung zu einem ganzheitlichen Angebot für Mittelhessen: In Kooperation mit dem Land Hessen, der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH und der Bundesagentur für Arbeit eröffnet die IHK Lahn-Dill im Sommer in der Geschäftsstelle Wetzlar das WELCOMECENTER Mittelhessen. Dieses wird die zentrale Anlauf-, Service- und Beratungsstelle für internationale Arbeits-, Fach- bzw. Führungskräfte, Auszubildende und Studierende sowie branchenübergreifend für Unternehmen, Betriebe und Verwaltungen in Mittelhessen mit Interesse an der Beschäftigung bzw. Ausbildung und betrieblichen und gesellschaftlichen Integration internationalen Personals sein. 

Link zur Plattform: https://www.welcome-to-mittelhessen.de/