Im Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen können junge Menschen frei forschen, experimentieren und entdecken. So wird der Zugang zu MINT-Themen ermöglicht, angeleitet von engagierten Lehrkräften. Dafür hat es nun den mittelhessischen Bildungspreis für Projekte aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) gewonnen.
Die Jury hatte keine leichte Aufgabe
Alle eingereichten Bewerbungen für den diesjährigen MINTmit Preis und jedes der drei Finalisten-Projekte steht für Engagement, Innovation und MINT-Begeisterung. In die finale Auswahl schafften es das MINT-Café an der Theo-Koch-Schule Grünberg, das Projekt „Gießener Jugendliche forschen“ (kurz: GiJufo) als Kooperationsprojekt der Hermann-Hoffmann-Akademie und des Instituts für Biologiedidaktik der JLU Gießen sowie das Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen (kurz: SFM).
Der MINTmit-Preis soll die Begeisterung für MINT in Mittelhessen fördern und wird alle zwei Jahre vergeben. Er soll MINT-Projekte sichtbar machen und zur Nachahmung anregen. Vergeben wird er vom Regionalmanagement Mittelhessen und seinem Netzwerk Bildung. Das Preisgeld stiftet die Schunk Group, dort fand auch die Siegerehrung statt. Kooperative Ideen werden begrüßt, ideal ist ein Bezug zur Region. Das und mehr hat die Jury am Sieger-Projekt gelobt.
Beeindruckender Motor für MINT-Bildung
Auch wenn alle Teams echte Vorbilder für gelungene MINT-Bildung in Mittelhessen darstellen, konnte nur eins gewinnen. Das Rennen machte das Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen aus Marburg. 2023 gegründet und schon jetzt ein echter Treiber für außerschulisches MINT-Lernen ab der 7. Klasse: Ziel des SFM ist die Nachwuchsförderung im MINT-Bereich, um junge Talente für wissenschaftliche oder technologische Berufe zu gewinnen und gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenschonung zu bewältigen. Angeboten werden individuell abgestimmte Formate wie forschungsorientierte Projektarbeit, Wettbewerbsbetreuung, themenspezifische Workshops oder ein MINT-Sommercamp.
Mit dem umfangreichen Angebot und den Kooperationen hat sich das SFM gegen acht weitere Bewerbungen für den MINTmit Preis 2025 durchgesetzt. „Hier entsteht eine Verbindung zwischen Schule, Wissenschaft und Wirtschaft, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Talente fördert, Perspektiven eröffnet und Lust auf Zukunft macht.“, so Prof. Dr. Stephanie Hanrath von der Technischen Hochschule Mittelhessen. Stellvertretend für die Jury des MINTmit Preises hielt sie die Laudatio auf das Sieger-Team bei der Preisverleihung in Heuchelheim.
Urkunde, Wanderpokal und 2.500€ Preisgeld für das Sieger-Team
„Wir gehören zu einem bundesweiten Netzwerk von Schüler:innen Forschungszentren. Es gibt 120 Stück in Deutschland, aber nur vier in Hessen.“, berichtet Dr. Alexander Kremper vom SFM. „Wenn man sich für Sport oder Musik interessiert, dann gibt es ganz viele Freizeitangebote. Interessiert man sich aber für MINT, dann wird es dünn. Diese Lücke möchten wir füllen.“ Und das kann das SFM nun ein Stück weit mehr mit dem Preisgeld in Höhe von 2.500€.
Gestiftet wird die Gewinnsumme von der Schunk Group mit Sitz in Heuchelheim. „Wir brauchen in ganz unterschiedlicher Hinsicht Know-How, Wissen und Erfindergeist in Naturwissenschaft und Technik. Weil MINT-Fächer für Schunk so elementar sind, setzen wir uns auf vielfältige Art und Weise für sie ein. Indem wir z.B. Deutschland-Stipendien vergeben, mit dem Zentrum für Materialforschung der JLU ein neues Programm zur Nachwuchsförderung ins Leben gerufen haben und indem wir seit langem schon den MINTmit Preis fördern.“, sagt Peter R. Manolopoulos, CEO von Schunk. „Wir denken langfristig.“
"Weil alle Beiträge eine sehr hohe Qualität aufweisen, haben wir vom Regionalmanagement entschieden, auch den anderen beiden Finalisten jeweils 500€ für Ihre Projekte zur Verfügung zu stellen.", entschied Jens Ihle, Geschäftsführer der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH, nach der offiziellen Siegerehrung.
International kompetitiv sein, aber mit Spaß
Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher, Schirmherr des Preises, wies darauf hin, dass Mittelhessen interessante MINT-Berufe mit spannenden Fragestellungen bietet. Wichtig sei eine intrinsische Motivation fürs Thema, kombiniert mit Spaß. „Man muss wissen wollen, wie etwas funktioniert und gleichzeitig in Anwendungen denken. Wir brauchen junge Menschen, die über ausreichend MINT-Fähigkeiten verfügen. Wenn wir unseren Wohlstand halten wollen, geht es nicht ohne. Wir müssen hierdurch international kompetitiv sein, wenn nicht sogar führend.“
Wie dies in Mittelhessen nachhaltig gelingen kann, besprachen vier weitere MINT-Bildungsorte in einer Talkrunde: das Chemikum Marburg, das Biologikum Mittelhessen, das Viseum Wetzlar sowie das Mathematikum Gießen. Zusätzlich stellte sich das mittelhessische MINT-Cluster „MINTmit“ vor, bestehend aus den Partnern THM, Landkreis Gießen und Regionalmanagement Mittelhessen. Es vereint mittlerweile über 120 regionale Netzwerkpartner.
In der abschließenden Dankesrede hob Jens Ihle noch einmal hervor, was das SFM besonders macht: „Sie zeigen, wie aus einer Idee in kürzester Zeit ein regionales Vorzeigeprojekt entstehen kann. Sie schaffen Räume für junge Forscherinnen und Forscher, fördern Neugier, Kreativität und den Mut, Fragen zu stellen. Und das in enger Zusammenarbeit mit vielen Partnern aus Bildung, Forschung und Wirtschaft. Mit Ihrer Arbeit legen Sie heute den Grundstein für die Lösungen von morgen.“
Mit der KI-Plattform „Welcome to Mittelhessen“ revolutioniert Mittelhessen den internationalen Arbeitsmarkt. Die eigens entwickelte Lösung unterstützt internationale Talente zum Thema Arbeiten und Leben in Mittelhessen. Die Gesellschafter und Partner des Regionalmanagements stellten die neue Plattform beim Pressetermin am 22. Mai 2025 in Gießen vor.
Eine digitale Pionierleistung
„Welcome to Mittelhessen“ ist eine für Hessen einzigartige KI-Lösung zur Anwerbung und Integration internationaler Fachkräfte und Studierender. Von Einreise über Visum bis Wohnen in Mittelhessen erhält man rund um die Uhr Hilfe in der eigenen Landessprache. Dabei werden die verschiedenen Phasen berücksichtigt, die ein potenzieller Expat durchläuft: Vorbereitung, Ankunft, Einarbeitung, Anpassung und Integration. Der Schwerpunkt liegt hier insbesondere auf den ersten beiden Phasen.
Auf Basis der datenschutzkonformen KI-Plattform „nele.ai“ wurde die Lösung gemeinsam vom Regionalmanagement Mittelhessen und seinen Gesellschaftern beschlossen und von GAL Digital sowie MAKI42 aus Hungen ehrenamtlich entwickelt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Bis 2035 fehlen 400.000 Fachkräfte
„Die demografische Entwicklung führt zu einer Zunahme der Fachkräftelücke alleine in Hessen auf 495.000 Fachkräfte im Jahr 2035. Nur bei einer bundesweit jährlichen Nettozuwanderung von 400.000 Personen bliebe das Erwerbspersonenpotenzial bis dahin konstant“, sagt Michael Müller, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Limburg und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Regionalmanagements. „Wir waren uns schnell im Kreis der Gesellschafter einig, gemeinsam eine Lösung dafür umzusetzen. Wir befassen uns schon lange mit dem Zuzug zum mittelhessischen Arbeitsmarkt: Es werden ausreichend Experten benötigt.“
Prof. Dr. Katharina Lorenz, Präsidentin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), bekräftigt: „In zahlreichen Begegnungen und Rückmeldungen beeindruckt mich immer wieder, wie bekannt die JLU durch ihr weit verzweigtes Netzwerk in unseren Schwerpunktregionen u.a. in Kolumbien, Australien und Europa ist. Dadurch öffnen wir in der Region Mittelhessen eine Tür für die Welt – sowohl für unsere Studierenden als auch für Menschen, die neugierig auf unsere Region, unsere Studienangebote und ein Ankommen in Mittelhessen sind. Diese Form von Willkommenskultur ist Teil unserer JLU-DNA.“
Einzigartig in Hessen: Technologie trifft auf regionale Stärke
Während in Deutschland derzeit rund 40 Welcome Center existieren, basiert bislang laut Beschreibung nur ein Angebot auf Künstlicher Intelligenz. Die mittelhessische Plattform ist somit die erste ihrer Art in Hessen und gehört bundesweit zu einer der wenigen, digitalen Leuchtturmprojekte auf diesem Gebiet. Grundlage bildet eine partnerschaftlich aufgebaute Wissensdatenbank, in der Informationen aus der Region systematisch zusammengeführt wurden. Besonders: „Welcome to Mittelhessen“ liefert auf beliebige Fragen explizite Antworten.
„Diese Plattform setzt auf KI-Technologie und mehrsprachige Datenintegration, um Expats einen echten Mehrwert zu bieten. Der gezielte Einsatz von SEO und die Bereitstellung von Inhalten in jeder Sprache erzeugt eine hohe Präsenz in Suchmaschinen“, erklärt Daniel Gal, Geschäftsführer von GAL Digital. „Damit dient sie als herausragendes Beispiel für die digitale Transformation regionaler Informationssysteme und stärkt die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Region Mittelhessen“, ergänzt Josephine Bonica, Geschäftsführerin von MAKI42. Die beiden Unternehmen haben sich auf maßgeschneiderte Digital-Lösungen und die Optimierung von Geschäftsprozessen spezialisiert.
„Mit dieser Plattform bringen wir nicht nur unser regionales Wissen auf ein neues, digitales Niveau, wir schaffen zudem ein zukunftsweisendes Angebot, das Mittelhessen weltweit sichtbarer und attraktiver macht“, sagt Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen. „Unser Ziel ist es, Menschen aus aller Welt für unsere Region zu begeistern und das Ankommen zu erleichtern.“
Praxisnah und bedarfsorientiert: Regionale Arbeitgeber profitieren
Bereits seit Jahren engagiert sich das Regionalmanagement mit Events wie den „Newcomer Days“ und dem Arbeitskreis Willkommenskultur für das Thema, um Arbeitgeber bei Onboarding-Prozessen zu unterstützen. Aus dem Feedback weiß man: Alle Branchen suchen nach geeignetem Fachpersonal und überall ist auch der Bedarf an internationalen Talenten hoch.
Bei ihrer Ankunft stoßen diese Expats jedoch häufig auf Herausforderungen, etwa bei der Wohnungssuche oder im Umgang mit Behörden. Die neue Plattform greift diese Bedarfe auf, verweist auf Unterstützungsangebote und erleichtert den Einstieg in das neue Leben in Mittelhessen. Viele Arbeitgeber engagieren sich bereits mit Sprachkursen, Integrationshilfe und beschleunigten Verfahren, stoßen aber teils auf bürokratische oder organisatorische Hürden. Die Plattform kann hier unterstützen und verbessert somit nachhaltig die Rahmenbedingungen.
KI trifft auf Mensch
Und so verschmelzen digitale und menschliche Unterstützung zu einem ganzheitlichen Angebot für Mittelhessen: In Kooperation mit dem Land Hessen, der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH und der Bundesagentur für Arbeit eröffnet die IHK Lahn-Dill im Sommer in der Geschäftsstelle Wetzlar das WELCOMECENTER Mittelhessen. Dieses wird die zentrale Anlauf-, Service- und Beratungsstelle für internationale Arbeits-, Fach- bzw. Führungskräfte, Auszubildende und Studierende sowie branchenübergreifend für Unternehmen, Betriebe und Verwaltungen in Mittelhessen mit Interesse an der Beschäftigung bzw. Ausbildung und betrieblichen und gesellschaftlichen Integration internationalen Personals sein.
Link zur Plattform: https://www.welcome-to-mittelhessen.de/
Gemeinschaft fördert die Stärken und die Identität unserer Region. Vor allem durch erfolgreichen Dialog, denn dieser steht im Mittelpunkt des Mittelhessen e.V.
Und wenn zur Mitgliederversammlung eingeladen wird, steht eines fest: Es geht an einen interessanten Ort. Diesmal war es die Tierklinik Gießen. Die Tiermedizin dort hat eine lange Tradition, welche über 200 Jahre zurückreicht. Sie ist die drittgrößte tierärztliche Bildungsstätte Deutschlands und wurde sowohl national als auch international für ihre hohe Qualität ausgezeichnet.
Mit neun Instituten und einem Klinikum bietet die Tierklinik eine exzellente Ausbildung in der Veterinärmedizin und hervorragende Möglichkeiten, Tiermedizin praktisch und anschaulich zu erleben, u.a. an detailgetreuen Modellen. Und auch die Vereinsmitglieder konnten den Bereich nach den offiziellen Tagesordnungspunkten gemeinsam erkunden. Der stellvertretene Vorsitzende Oliver Jung begrüßte die Mitglieder und stellte die ordnungsgemäße Einberufung und damit die Beschlussfähigkeit der 23. ordentlichen Mitgliederversammlung des Mittelhessen e. V. fest.
Vernetzung macht uns stark
Prof. Dr. Katharina Lorenz, Präsidentin der Justus-Liebig-Universität Gießen, hieß alle Vereinsmitglieder herzlich willkommen und berichtete, dass die Universität durch Innovation, Praxisbezug und eine exzellente Zusammenarbeit mit der Stadt voran kommt. "Unser Ziel ist kein geringeres als Gießen als Knowledge-Town überregional stärker bekannt zu machen, indem wir wichtige Impulse für den Rest des Landes und die Welt liefern, Menschen an die Region binden und so dem Fachkräftemangel erfolgreich entgegenwirken. Eine Region wie Mittelhessen lebt auch davon, dass Menschen hier gern ihr Leben verbringen möchten.“
Der zentrale Bereich Wissensproduktion ist international gut vernetzt und liefert ein wichtiges Serviceangebote für Stadt. Die besondere Kombination von Agrarwissenschaften und Veterinärmedizin gibt es sonst nirgendwo auf der Welt. Mit 32.000 Studierenden und Mitarbeitenen ist die JLU einer der größten Arbeitgeber der Region. Aber auch was die Versorgung von Tieren angeht, kann sich die Universitätsstadt blicken lassen. Von 2022-2024 waren u.a. folgende Tiere in Behandlung: 17.335 Katzen und Hunde, 3.246 Pferde, 1.200 Widerkäuer und Schafe sowie 129.324 Tiere in der Landschaft und auf Hören.
"Vernetzung macht uns stark.", so Lorenz. "Wir beschäftigen uns hier mit den großen Fragen der Welt. Und das bei kurzen Wegen des Austauschs. Viele Dinge könnten wir so nicht tun ohne die gute Zusammenarbeit aller regionalen Akteure sowie dem Regionalmanagement Mittelhessen und dem Mittelhessen e.V."
Interaktive Talkrunde mit Vereinsmitgliedern
Moderator Jeremias Rockel, Gründer und Geschäftsführer der zweikopf GmbH & Co. KG, führte die Mitglieder durch eine Talkrunde mit Joachim Hansen, Geschäftsführer der KUBUS Planung GmbH & Co. KG, Biebertals Bürgermeisterin Patricia Ortmann, Katja Bach von der ibo Akademie und Ulli Boos, Leiter Marketing & Kommunikation bei Stadtwerke Gießen AG.
Herr Rockel bat nach der interaktiven Talkrunde mit den Vereinsmitgliedern den stellv. Vorsitzenden Oliver Jung, Finanzvorstand Heiko Stock und Kassenprüfer Mark Reitmeier zum Gespräch über das Geschäftsjahr 2024.
Mittelhessen e.V. in Zahlen
Im Laufe des Geschäftsjahrs 2024 wurden insgesamt 25 neue Vereinsmitglieder aufgenommen. In der ersten Vorstandssitzung am 28. März 2025 sind weitere 5 Neumitglieder aufgenommen worden. Aktuell zählt der Verein Mittelhessen e.V. ganze 382 Mitglieder (hier finden Sie alle Mitglieder). Die Vereinsmitglieder wurden im Herbst 2024 zu Ihrer Zufriedenheit befragt und bewerten die Arbeit des Vereins mit der Gesamtnote von 1,85 (Bewertungs-Skala von Note 1 bis 5). Im Rahmen der Versammlung wurde auch gemäß Tagesordnung der neue Vorschlag für die Beitragsstufen besprochen.
Impulse, Rundgang und Vernetzung
Die beiden Professoren Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Kramer, Leiter der Klinik für Kleintiere, Chirurgie (Inhaber der Professur für Kleintierchirurgie) und Prof. Dr. Andreas Moritz, Leiter der Klinik für Kleintiere, Innere Medizin (Inhaber der Professur „Klinische Pathophysiologie und Klinische Laboratoriumsdiagnostik“) gaben anhand Ihres Impulsvortrages einen Einblick in Geschichte und Arbeiten. Tierkliniken wurden zur Gründungszeit der Gießener Tierklinik (vor 240 Jahren) aus zwei Gründen errichtet: zu militärischen Zwecken (Pferde) oder zwecks Infektionsmedizin (Bsp. Maul- und Klauenseuche, Tollwut etc.).
Interessant: 1945 wäre Gießen geschlossen worden, wenn es die besondere Kombination aus Veterinärmedizin und Argrawissenschaften nicht gegeben hätte. Gut so, denn in Deutschland gibt es aktuell nur fünf Universitäten, an denen Tiermedizin studiert werden kann: Berlin, Hannover, Leipzig, München und Gießen.
Beim anschließenden Rundgang in vier Gruppen erhielten alle Teilnehmenden interessante Informationen und Einblicke.
Was selbstverständlich nicht fehlen durfte: Netzwerken gemäß dem Motto „Im Dialog zum Erfolg“.
Vom 27. Juni bis 06. Juli 2025 rücken die Tage der Industriekultur Mittelhessen die vielfältigen Geschichten und Orte der industriellen Entwicklung der Region in den Mittelpunkt. Das zehntägige Programm spannt den Bogen von historischen Orten über moderne Unternehmen in allen mittelhessischen Landkreisen. Unternehmen, Museen, Denkmäler oder kulturelle Einrichtungen in ganz Mittelhessen öffnen ihre Türen und bieten besondere Aktionen rund ums Thema Industriekultur an.
Eröffnung im Lahn-Marmor-Museum Villmar
Am 27. Juni 2025 ab 17 Uhr findet die offizielle Eröffnungsveranstaltung im Lahn-Marmor-Museum Villmar unter dem Motto „Marmor, Stein und Eisen spricht: Industriekultur trifft Klassik“ statt. Regierungspräsident Dr. Ullrich und Prof. Dr. Otto Volk, „Gründungsvater“ der mittelhessischen Industriekultur, begrüßen die Gäste (beide sind einige Tage später auch Teil einer Diskussionsreihe im Kieswerk zum Thema „Verborgene Industrieschätze aus Mittelhessen: Rohstoffe aus der Region für die Nutzer in die Welt“).
Musikalisch begleitet wird die Feier im Rahmen des Kultursommer Mittelhessen durch die Mittelhessen-Botschafterin Gina Formisano-Rohloff (Flöte) und Mónica Rincón (Harfe). Beide verbinden klassische Musik und Industriekultur kunstvoll miteinander. Lokale Orte der Industriekultur aus dem Landkreis Limburg-Weilburg präsentieren sich und im Anschluss finden Führungen durch den benachbarten Unica-Steinbruch statt – ein einzigartiges Naturdenkmal, das eine geologische Zeitreise über Millionen Jahre ermöglicht.
Einen Überblick über alle bisher geplanten Programmpunkte gibt es unter www.industriekultur-mittelhessen.de
Von der Vergangenheit geprägt, für die Zukunft gerüstet:
Das kann man über viele Unternehmen in Mittelhessen sagen. Unsere Region hat eine lange Tradition in der industriellen Produktion – und gleichzeitig auch in der Entwicklung innovativer Produkte. Die Industrie in Mittelhessen hat somit nicht nur einen wirtschaftlichen Einfluss auf die Region, sondern prägt auch das kulturelle Erbe von Gemeinden und Städten. Viele Industriedenkmäler werden daher erhalten, geschützt und gepflegt – oder erfahren neue Nutzungsmöglichkeiten.
„Industriekultur ist ein zentraler Bestandteil unserer regionalen Identität. Sie zeigt, woher wir kommen. Und wohin wir wollen“, sagt der Regierungspräsident des Regierungsbezirks Gießen und Vorsitzender von Mittelhessen e.V., Dr. Christoph Ullrich. „Ob Marmor, Montanindustrie oder Maschinenbau: Die Vielfalt der mittelhessischen Industriegeschichte ist bis heute Standortfaktor und bietet gleichzeitig Anknüpfungspunkte für Innovation, Transformation, Tourismus und Bildung. Die Tage der Industriekultur machen das erlebbar.“
Wachsendes Interesse: Neuer Bundesverband Industriekultur gegründet
Seit einigen Jahrzehnten trifft die Industriekultur in Deutschland und Europa auf ein zunehmend stärker werdendes Interesse. Dabei ist es nicht immer einfach, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Industriegebäude, Produktionsanlagen oder Verkehrsbauten unter Umständen den gleichen historischen Wert besitzen wie Kirchen, Burgen oder Schlösser - entsprechen doch die Relikte des Industriezeitalters nicht immer ästhetischen Ansprüchen, sind oft nüchtern und funktional, oftmals ohne Nutzung und teils auch schlecht erhalten.
Am 1. April 2025 haben sich daher in Dortmund mehr als 120 Institutionen, Verbände, Vereine und Initiativen zum Bundesverband Industriekultur Deutschland zusammengeschlossen. Auch der Arbeitskreis Industriekultur Mittelhessen, angesiedelt beim Verein Mittelhessen, gehört zu den Gründungsmitgliedern dieses neuen Dachverbandes. Das Ziel: die gemeinsamen, kulturpolitischen Anliegen auf nationaler Ebene vertreten.
Zur Industriekultur Mittelhessen: Die mittelhessische Region blickt auf eine reiche industrielle Geschichte zurück – von der Erzgewinnung im Lahn-Dill-Gebiet über den Abbau und die Verarbeitung des Lahnmarmors bis hin zum Maschinenbau, der Gießereitechnik und modernen Produktionsformen. Mit den Tagen der Industriekultur schafft das Regionalmanagement Mittelhessen seit 2017 eine Plattform, um dieses Erbe zu bewahren, sichtbar zu machen und weiterzuentwickeln – gemeinsam mit Vereinen, Kommunen, Unternehmen, Museen, Bildungs- und Kultureinrichtungen.
Rund 200 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung trafen sich am 06. Mai in der Buderus Arena Wetzlar zum Regionalforum Personalmanagement Mittelhessen 2025. Die Veranstaltung, organisiert vom Regionalmanagement Mittelhessen mit seinem Netzwerk Kommune, bot einen Tag voller Impulse, Vernetzung und praktischer Lösungen für eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit: den Mangel an qualifizierten Fachkräften.
Im Zentrum der Veranstaltung stand die Frage, wie mittelhessische Unternehmen und Institutionen in Zeiten von digitalem Wandel, demografischen Umbrüchen und internationalem Wettbewerb Fachkräfte gewinnen, halten und weiterentwickeln können. Antworten darauf, wie innovatives Personalwesen funktioniert, was die aktuellen Trends und Herausforderungen sind und wie der Personalbereich die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeiten steigern kann, lieferte das vielfältige Programm.
„Die Fachkräftesicherung ist ein zentrales Zukunftsthema für Mittelhessen. Wir bringen hier Partner aus allen Bereichen zusammen, weil nachhaltige Lösungen nur gemeinsam entstehen können“, erklärt Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagement Mittelhessen. „Unsere Vision: Die Arbeitgeber der Region machen in Summe die beste Personalarbeit aller Regionen. Für bessere Matches, mit neusten Technologien und guter Kultur. Gemeinsam lässt sich die Zukunft besser gestalten.“ Parallel bearbeitet das Regionalmanagement das Thema daher bereits seit Jahren in einem Arbeitskreis.
Nach der offiziellen Eröffnung gab Dr. Carola Burkert vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in ihrer Keynote einen fundierten Überblick: "Der Arbeitsmarkt in Mittelhessen ist gut aufgestellt." 25 Prozent der Mittelhessen arbeiten im verarbeitenden Gewerbe. 56.000 Menschen arbeiten auf der Fachkraftebene. Das ist das Rückgrat Mittelhessens. Jeder vierte Mittelhesse arbeitet als Experte in einer hochqualifizierten Tätigkeit.
Burkert betonte aber auch, dass Veränderungsbereitschaft und kontinuierliches Lernen in der digitalen Transformation entscheidend seien. "Schon bei der Vorbereitung war mir klar, dass Mittelhessen, auch gerade durch seine Unterschiedlichkeit, ein spannender Arbeitsmarkt ist. Und so war es auch – meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Der Austausch mit den regionalen Akteur:innen am Arbeitsmarkt bietet für mich einerseits die Chance für ein Netzwerken und andererseits eine hervorragende Lernmöglichkeit.“
Das Herzstück des Nachmittags bildeten vier parallele Impuls-Sessions, in denen Expert:innen aus der Region Praxisbeispiele vorstellten.
KI war das Thema von Christoph Burkhardt, Gründer der Burkhardt Group LLC. Sein Beitrag fesselte das Publikum und war Grundlage für angeregte Diskussionen. In seiner Keynote beschrieb er die „Mensch-Maschine-Allianz“ und die Rolle von HR als Architekt einer neuen Arbeitswelt. "KI ist kein IT-Projekt. Sie geht uns alle an." Ohne Strategie sei KI nur lauter Lärm. "23 Prozent aller Jobs werden sich in den nächsten drei Jahren durch KI dramatisch verändern. 60 Prozent in kürzester Zeit. Aber die wenigsten Jobs sind voll ersetzbar."
Die Kollaboration von Mensch und Maschine sei also viel wichtiger als die Frage, wer wen ersetzt. Die Frage sei: Was ersetzt die Maschine? Wichtig dabei: kreative Entscheidungen bleiben beim Menschen. "Ich habe mich sehr auf die Veranstaltung gefreut, für mich ist Mittelhessen ein Heimspiel. Es war ein Event mit echtem Mehrwert und die Diskussionen zum Thema KI haben wir direkt am nächsten Morgen beim Frühstück weitergeführt. Das beschreibt den Wissensdurst und das Potential der Region."
Der Markt der Möglichkeiten lieferte über den gesamten Tag Raum für Fragen zu Weiterbildungsangeboten oder Unterstützungsmöglichkeiten. Eine optimale Plattform zur Vernetzung mit Institutionen und Anlaufstellen aus der Region. Die Vielzahl der Akteure und der direkte Austausch machten ihn zu einem lebendigen Knotenpunkt für Wissenstransfer, Partnerschaften und Ideenentwicklung.
Hier präsentierten sich zahlreiche Partner mit ihren Angeboten zur Fachkräftesicherung, darunter die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Philipps-Universität Marburg, die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) und StudiumPlus, die Universitätsstadt Gießen, die Stadt Wetzlar, die Universitätsstadt Marburg, der Vogelsbergkreis, der Lahn-Dill-Kreis, der Landkreis Gießen, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Marburg-Biedenkopf mbH (WFG), die Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez GmbH, WirtschaftsWandel Hessen, Karriere Mittelhessen, die IHK Lahn-Dill, die Handwerkskammer Wiesbaden, die Bundesagentur für Arbeit, die Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber, die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA)-Coaching, ProAbschluss, die ibo Akademie GmbH, kununu, UNVERZICHTBAR – Social Media Manufaktur und compass international gmbh.
Fazit des Tages: Die Arbeitswelt ist im Wandel. Und es braucht neue Wege, um Talente zu entdecken, zu entwickeln und langfristig zu binden. Die vorgestellten Impulse und Praxisbeispiele zeigen, dass in Mittelhessen viel Kraft und der Wille zur Zusammenarbeit stecken, über Branchengrenzen hinweg. Zukunft entsteht gemeinsam – lokal, vernetzt und innovativ. Mit der zweiten Ausgabe des Regionalforums hat sich dafür ein gelungenes Format in Mittelhessen etabliert.
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