Background Image

Ein langes Wochenende lang
Industriekultur in Mittelhessen erlebt

Zweite Tage der Industriekultur bewegen Menschen on- und offline

Selbst Eisen zum Schmelzen bringen, das war am ersten Juli-Wochenende neben vielen anderen Erlebnissen möglich: im Besucherbergwerk Grube Fortuna durfte bei den „Schmelz- und Schmiedetagen“ jeder anpacken, der oder die wollte. Neben dem Erz spielt das Wasser für die Geschichte und die Gegenwart der Region eine große Rolle: welcher Aufwand es ist, in der historischen Weilburger Brückenmühle eine Kraftwerks-Turbine einzubauen, schilderten die Fachleute der Bauunternehmung Albert Weil bei der Online-Veranstaltung „Bauen in und für die Stadt Weilburg". Die beiden Veranstaltungen zeigen sehr gut das Spektrum auf, welches die über 20 Anbieter vom Verein bis zum Unternehmen auf die Beine gestellt haben.

Tage der offenen Tür und Online-Vorträge, Wanderungen und Video-Rundgänge, Stadtführungen und eine virtuelle Eröffnungsdiskussion: man merkte dem Programm der zweiten Tage der Industriekultur Mittelhessen die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich an. Und trotzdem: Museen wie das Dokumentations- und Informations-Zentrum in Stadtallendorf, das Vulkaneum in Schotten, die Dillenburger Villa Grün, das MUNA Museum Grebenhain, das Lahn-Marmor-Museum in Villmar, das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf, das Industrie‐ und Heimatmuseum Solm oder das Regionalmuseum „HINZ HOOB“ in Weidenhausen öffneten sich. Braunfels, Lauterbach, Wetzlar, Grünberg, Löhnberg, Rabenau und Weilburg konnten per Führung erkundet werden. Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner und aktuell Aufsichtsrats-Vorsitzender der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH betont: „Ich möchte allen dafür danken, die zum Gelingen der diesjährigen Tage der Industriekultur beigetragen haben. Mit ihrer Hilfe konnten wir die lebendige Industriekultur in über 40 Beiträgen und in allen fünf Landkreisen sichtbar machen.“
Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Vorsitzender des Vereins Mittelhessen ergänzt: „Die Aktivitäten entstehen vor Ort, als Regionalmanagement bieten wir unser kommunikatives Netzwerk und das hat gut funktioniert.“ Einmalige Veranstaltungen waren die Präsentation der Pläne für das „Rinn & Cloos-Carré“ durch Faber & Schnepp und die Gemeinde Heuchelheim sowie die Führung durch das Hôtel Villa Raab, die Gründerzeitvilla des Alsfelder Pfeifenfabrikanten.

Orte der Industriekultur in den Ferien besuchen – dank App und Website

Dr. Ullrich lädt weiter ein: „Wir wollen die Tage der Industriekultur alle zwei Jahre veranstalten, doch bis dahin passiert viel: der Veranstaltungskalender auf industriekultur-mittelhessen.de und in unserer App ist prall gefüllt und wir laden gerade in den Ferien alle ein, die Orte der Industriekultur unserer Region entdecken. Alle, die wollen, können mitmachen, wir bündeln das Thema und machen es sichtbar.“

Viele der Online-Veranstaltungen bei den Tagen der Industriekultur seien zudem aufgezeichnet worden und sind weiter abrufbar: die Verwandlung des Biebertaler Hofgut Schmitte in ein Hotel, der Rundgang durch die Alte Post in Gießen, aber auch die Veranstaltung zum Bauen in Weilburg. „Dank der Rohstoffe stehen wir da, wo wir heute stehen“, erklärt Manuel Heinrich, Projektleiter für die Industriekultur beim Regionalmanagement. „Menschen machen Kooperation und wirtschaftlichen Erfolg aus – und Mittelhessen zu „Hessens Werkbank“. Diese lebendige, auf die Zukunft ausgerichtete Industriekultur ist der Grund, dass die produzierende Region national und international erfolgreich agiert. Überliefertes Wissen wird für neue Erfindungen genutzt, alte Gebäude dienen neue Nutzungen und gut gepflegte Kontakte für neue Allianzen. Das Regionalmanagement und seine Netzwerke helfen bei diesem Brückenschlag zwischen alt und neu: das, was unsere Region so einzigartig macht!“